Baubarkeitsprüfung in der Montage
Wie eine frühzeitige Kontrolle der Montierbarkeit von Produkten gelingt
“Wenn die Stückliste erst einmal steht, haben wir in der Produktion später nichts als Probleme, die es dann zu lösen gilt”. Diese und ähnliche Aussagen sind im Austausch mit leidgeprüften Produktionsplaner:innen im Engineering regelmäßig zu hören. Sie klagen über nicht baubare Produkte und Varianten. Die Fehlerquelle: Um einen Auftrag schnell abzuschließen, werden Prozesse beschleunigt und wesentliche Zwischenschritte übersprungen.
Zwischen dem Eingang eines Auftrags und der fertigen Teileliste gibt es Arbeitsschritte, die theoretisch dringend erforderlich sind, in der Praxis aber oftmals hintenangestellt werden, um Zeit einzusparen. In vielen Fällen sind Produktdesign und ‑entwicklung daher bereits weitestgehend abgeschlossen, wenn erste Prototypen in die Hände von Werkerinnen und Werkern gelangen. Um Fehler in der Baubarkeit zu umgehen, sollte diese bestenfalls bereits zwischen Zusteuerung und Teilebedarfsermittlung überprüft werden. Die Baubarkeitsprüfung in der Montage ist allerdings auf physikalische Modelle angewiesen.
Der Einsatz von 3D-Druckern hat den Zeitpunkt, zu welchem Aussagen über die Baubarkeitsbedingungen gemacht werden können, nach vorne verlagert. Nichtsdestotrotz sind Anpassungen an einzelnen Komponenten, die sich erst anhand der gedruckten Bauteile als nicht montierbar herausstellen, bereits sehr aufwändig und teuer.
Sofern beim ersten Aufbau dann Unzugänglichkeiten von Schraubpunkten oder komplizierte Montierbarkeiten von Baugruppen auftreten, können diese in vielen Fällen nicht mehr korrigiert werden. Das Produkt oder die Variante ist somit nicht baubar und das Resultat sind aufwändige und teure Produktionsprozesse, die die Zeit- und Taktvorgaben häufig nicht einhalten können.
Produkte frühzeitig im Prozess prüfen – mithilfe von Virtual Reality
Die Formel zum Glück wäre also doch eigentlich: Probleme der Baubarkeit schon weit vor den ersten Prototypen erkennen, damit Produkte bereits im Planungsprozess in ihrer Struktur und Bauweise verifiziert werden können. Wie das auf Basis von CAD-Daten gelingen kann? Mittels einer Virtual Reality-Editorlösung: Durch den Einsatz von Halocline Assembly können Überprüfungen dieser essentiellen Erfolgsfaktoren bereits auf der Basis von 3D-Entwicklungsdaten erfolgen.
Alle gängigen CAD-Datenformate lassen sich problemlos und schnell importieren und in kürzester Zeit in VR erleben. Analog zur Struktur des Modells können Baugruppen zerlegt werden, wodurch auch die kleinsten Details sichtbar werden und der Zusammenhang zwischen einzelnen Bauteilen besser verständlich wird. Es lassen sich zudem schon in dieser frühen Phase des Produktentstehungsprozesses (PEP) Probleme erkennen, die mit heutigen Tools meist erst sehr spät erkannt werden können.
Mit Halocline lassen sich Bauteile in der virtuellen Fabrik mit den Händen greifen und bewegen. Durch diese Form der intuitiven Arbeit mit digitalen Daten können auch Computer-unerfahrene Personen mit CAD-Daten arbeiten und ihr langjähriges Wissen aus der Produktion in das Design und die Konstruktion neuer Produkte einfließen lassen. So kann beim Aufbau der Produktionsstückliste auch das Wissen der Leistungsträger:innen aus der Produktion genutzt werden.
Schwierige Montagesituationen und ungünstige Positionierungen fallen schon sehr früh im Prozess auf und können noch in der Entstehungsphase eines Produktes verändert und optimiert werden.
Mit Halocline tauchen beim Start der Produktion (SOP) keine Überraschungen durch den falschen Aufbau der Fertigungsstückliste auf.